Donnerstag, 12. November 2009

Trujillo... Auf geht's!

So…. jetzt also mal wieder ein Bericht aus Lima J

Inzwischen steht fest, dass ich ab Januar bis Juli nach Trujillo gehe! Natürlich nicht alleine, sondern zusammen mit Laura aus Karlsruhe. Weil wir zunächst auch nicht so richtig wussten, was das jetzt konkret bedeutet, sind wir vor zwei Wochen schon einmal mit Gerd, Consti und Anne nach Trujillo gefahren, um alles anzuschauen.

Trujillo ist die viertgrößte Stadt Perus und liegt im Norden an der Küste. Obwohl es von der Fläche und den Einwohnern her gesehen eine ziemlich große Stadt ist wirkt sie im Vergleich zu Lima richtig klein! Was wir aber durchaus genossen haben! ;-) Der Verkehr ist deutlich ruhiger, die Luft ist besser, der Himmel ist blau, man sieht nachts Sterne….! Die Altstadt Trujillos ist sehr schön, ähnlich wie in Lima gibt es viele bunte Häuser noch aus der Kolonialzeit, die hier aber noch wirklich bunt sind und nicht wie in Lima von einer Staubschicht bedeckt. (Nicht falsch verstehen, Lima ist toll, aber halt nicht unbedingt schön ;-))

Von Trujillo aus ist man in zwanzig Minuten am Meer in einem bekannten Badeort. Hier haben wir in einer traumhaften Jugendherberge gewohnt mit Blick auf Meer, leckerem Pancakefrühstück….:) Dieser Ort ist auch ziemlich bekannt als ideale Surfstelle, was wir uns natürlich nicht entgehen haben lassen ;). Nach einer Stunde Trockenübungen im Sand durften wir ins Wasser und das hat erstaunlich gut geklappt!

In Trujillo werden Laura und ich entweder in einer eigenen Wohnung wohnen, die einer Peruanerin aus dem CV in Lima gehört, oder in einer Art Studentenwohnheim. Ist noch nicht so ganz geklärt – wir haben uns beides angeguckt und die Wohnung hat uns schon ziemlich gut gefallen, weil sie echt groß ist, allerdings hat das Studentenwohnheim den Vorteil, dass wir da nicht ganz alleine wohnen würden.

Der CVJM in Trujillo ist ziemlich krass! Er besteht aus einem Haus in einem Armenviertel am Rande der Stadt. Das Armenviertel liegt neben einem Müllberg, auf dem die Familien arbeiten (und teilweise sogar wohnen), den Müll durchsuchen und hoffen, etwas Verwertbares zu finden, was sie dann wieder verkaufen können. Der CVJM Bus ist mit uns ein bisschen durch dieses Viertel gefahren am Müllberg entlang. Der Anblick hat uns ziemlich geschockt. Die Hütten direkt am Müllberg kann man eigentlich gar nicht mehr als Hütten bezeichnen – sie bestehen aus mehreren Stöcker, die mit Decken verbunden sind. In einer dieser Hütten sahen wir eine Familie mit mehreren kleinen Kindern, die gerade dabei waren, ihr Essen untereinander aufzuteilen. Zwischen den Hütten liegt überall Müll, es stinkt und viele Schweine laufen umher, die auf die Müllberge getrieben werden und später als Schlachtschweine verkauft werden.

Der CVJM arbeitet mit diesen Familien zusammen und führt verschiedene Programme durch, wie Alphabetisierung und geistliche Betreuung. Außerdem gibt es dort eine Bäckerei für Jugendliche, in der sie zum Bäcker ausgebildet werden. Und es gibt eine Meerschweinchenzucht…^^ Laura und ich werden hauptsächlich mit Kinder und Jugendlichen zusammen arbeiten, wo bei es da allerdings noch nicht viel gibt, wir also alles selbstaufbauen müssen. Auf jeden Fall eine Herausforderung! Aber wir sind gespannt J Letztes Jahr waren bereits zwei deutsche Volontärinnen da und wir hoffen, ihre Programme wieder aufnehmen zu können oder zumindest Teile davon.

Dann haben wir noch ein Schweizer Ehepaar kennen gelernt, das seit Jahren in Trujillo lebt. Die beiden sind super nett und stehen uns als deutsch sprechende Ansprechpartner zur Verfügung J Mit ihnen waren wir abends essen bei einem deutschen Auswanderkoch. Hmm, das war echt gut! Also die peruanische Küche ist ja auch lecker, aber irgendwann ist mal Schluss mit Pollo und Arroz (Hühnchen mit Reis)!! (Obwohl man dazu sagen muss, dass die Cafeteria im CV in Lima zur Zeit geschlossen und wir daher in einem kleinen Restaurant um die Ecke essen, wo es auch echt lecker ist!)

Insgesamt waren wir nur zwei Tage in Trujillo, auch wenn es uns wie eine ganze Woche vorkam! Seit dem sind wir wieder in Lima und ganz im Alltag.

In die Programme, in denen wir mitarbeiten, sind wir inzwischen richtig eingearbeitet und das ganze läuft deutlich routinemäßiger ab – wobei Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nie ganz zur Routine wird! Aber das ist ja auch das spannende an der Arbeit! Jedes mal müssen wir uns neue kreative Programmpunkte ausdenken, die wir mit ihnen machen können und jedes mal überraschen sie uns wieder, wenn sie z.B. im Deutschkurs doch mal endlich was behalten haben oder sich in Independencia immer noch jede Woche riesig freuen, dass wir da sind. J

Der November wird für uns ganz schön stressig! Wir haben im Prinzip jedes Wochenende eine Übernachtung mit einem unserer Programme. Einige kennens ja aus dem JuLe – Übernachtungen sind anstrengend! Aber hier ist es noch um einiges schlimmer! Ich hatte bisher eine mit meiner ProLider Gruppe (das ist die Mitarbeiterschulung, die einmal die Woche stattfindet). Wir sind erst ins Zentrum gefahren und haben einen Spaziergang gemacht, waren danach eine Stunde im Guay im Schwimmbad und haben Wasserball gespielt, gegessen, Spiele bis zum Umfallen gespielt und dann irgendwann so gegen 4.30 Uhr morgens angefangen einen Film zugucken (bei dem die meisten allerdings eingeschlafen sind ;))

Was uns besonders bevorsteht ist die Übernachtung mit den Kindern aus Independencia. Für sie ist es etwas ganz besonderes, einmal aus Independencia herauszukommen und im Guay zu sein. Problematisch ist, dass parallel eine Party der Jugendlichen im Jovenes (der Bereich der Jugendlichen) stattfindet und wir etwas Angst vor dem Zusammentreffen dieser zwei so unterschiedlichen Gruppen haben. Hierfür können wir auf jeden Fall Gebete gebrauchen, dass das ganze friedlich und ohne Probleme (es kommen immerhin 80 Kids) abläuft!

Ansonsten führen wir hier zurzeit einen Jugendalphakurs durch, was ziemlich cool ist! (Wer Alpha nicht kennt, dass ist ein Glaubenskurs, der in der Regel aus einem gemeinsamen Abendessen, einem kurzen Thema und danach einer Gesprächsrunde besteht, in der Raum ist für alle Frage & Zweifel, die man so zum Glauben hat.) Es ist das erste mal, dass es hier überhaupt einen Alpha für Jugendliche gibt und das besondere ist, dass er auch von Jugendlichen geleitet wird. Gedacht ist er vor allem für die Mitarbeiter und Leiter der verschiedenen Gruppen, die häufig keine Christen sind. Der Alpha ist somit eine echte Chance, hier was zu verändern. Letzten Samstag kamen immerhin ohne viel Werbung 35 Jugendliche und junge Erwachsene und auch wenn vieles noch nicht so ganz geklappt hat, wie wir uns das vorgestellt haben, freun wir uns sehr auf die nächsten Male!

Achja, das Beste zum Schluss...;-) Gestern abend waren wir beim Hillsongkonzert in Lima! War richtig gut! Die Lieder waren teilweise auf Spanisch und auf Englisch und es waren ziemlich viele Menschen da. War genau die richtige Mischung zwischen Lobpreis & Party :)

Naja, soweit erstmal, ich glaube, ich habe euch genug zu lesen gegeben für die nächste Zeit! ;-) Ich bin gerade bei Bethkes und warte auf die anderen Deutschen, weil wir einen Spieleabend machen wollen J

Also nochmal kurz zusammengefasst: Mir geht es sehr gut hier und auch wenn die Arbeit viel und stressig ist, bin ich doch extrem froh und dankbar, sie machen zu dürfen J

.....Fotos kommen bald.....^^

Montag, 5. Oktober 2009

neues aus Lima =)

so...jetzt also mal wieder ein Bericht aus Lima

Wir sind inzwischen "so richtig" angekommen! wir sind jetzt seid ueber einem Monat hier und es fuehlt sich schon an wie unsere Stadt :)

seid fast 3 wochen wohnen wir jetzt auch schon in den Gastfamilien!

Ich wohne bei Sarvia und Meli in einer kleinen Wohnung im Norden Limas. Meine Gastmama Sarvia ist Hauptamtliche im CV in Independencia und betreut dort die Frauengruppen. Ihre
Tochter Meli ist 18, studiert Graphik Design und geht in den Mitarbeiter-& Hauskreis jeden Dienstag im CV.
Die beiden sind voll lieb, haben mich richtig herzlich empfangen und gleich zu einem Teil der Familie gemacht! (mit allem was dazugehört, abwaschen, aufräumen....;))
Die Wohnung ist klein, aber reicht absolut für uns 3! und ich hab mein eigenes Zimmer!
Sarvia hat eine riesen Familie (ich glaube sie hat 7 Geschwister), die sich Sonntags größteils immer bei uns treffen. Mit einer der Tanten arbeite ich in Independencia zusammen :)

Zu meiner Arbeit...! Seit 2 Wochen arbeiten wir jetzt! Ich bin 2 mal die Woche in La Victoria, wo der CV eine Schule hat. Da mach ich mit Laura, Consti & Tobi zusammen einen Deutschkurs für 3. Klässler.....eine ganz schöne Herausforderung!! Die Kinder haben noch keinen Plan von Deutsch und sind relativ caotisch (wir müssen noch lernen, uns durchzusetzen ;)). Aber macht auf jedenfall Spaß!
Freitags geh ich immer Nachmittags nach Independencia in eine Kindergruppe. Die sind soo süß die Kinder :) und freuen sich voll, mit uns zu spielen!
Freitag abends haben wir Cafe Urbano im ACJ in Pueblo Libre, das ist ein offener Jugendtreff, wo ein paar Spiele gespielt werden und anschließend über ein Thema diskutiert wird.
Samstags arbeite ich bei ProLider mit, das ist eine 3jährige Jugendmitarbeiterschulung, bei der die Jugendlichen als soziale Leiter ausgebildet werden. Ich blick noch nicht so ganz durch, wie das abläuft und was meine Aufgabe ist, aber es ist auf jeden fall spannend, auch mal mit Jugendlichen zusammenzuarbeiten! Nächste Woche machen wir eine Rally zum Thema George Williams - weckt Erinnerungen an meine eigene Mitarbeiterschulung im guten alten Stoetze :)
Samstag abends bin ich dann noch in einer weiteren (festen) Jugendgruppe, die nennt sich Hopeful und kennt sich schon relativ lange und ist auch schon weit im Glauben. Die sind alle ein bisschen loco, aber voll coole Füchse! ;)

Naja, und keine Sorge, die restlichen Zeit hab ich nicht einfach frei und langweile mich und hab Heimweh... wir sind gut beschäftigt mit Vorbereitungstreffen, Sprachschule.... die freien Momente nutzen zusammen oder zum Schlafen!

Soweit erstmal!

Achja, für die die es mitbekommen haben, wir näheren uns einer Lösung im Trujillo-Arequipa Thema. Ab Januar werden nämlich 2 nach Trujillo und 2 nach Arequipa gehen! Momentan sind wir deswegen alle ein bisschen gespannt, weil wir gerade dabei sind als Voligemeinschaft immer mehr zusammen wachsen und dann ja getrennt werden... Andererseits ist die Arbeit total spannend in den beiden Städten!
Aber durch diesen Prozess lernen wir nohcmla ganz konkret, was es bedeutet, Jesus zu vertrauen und diese Entscheidungen einfachmal abzugeben! Schließ weiß nur Er, was das Beste ist :)


Tiger, Elefant, Oma :)

Donnerstag, 17. September 2009

Raus aus Lima!




Ausflug zum YCamp an den Strand :)



Unser Reggaeton-Bus




Bäckerei mitten in der Wüste :)







Der Strand der ACJ






























Dienstag, 8. September 2009

La primera semana en Lima =)

Die ACJ bei Nacht - Blick ausm Jungszimmer
Links ist das Schwimmbad und rechts die Schule und die Tanzräume


Jetzt sind wir schon seit einer Woche in Peru!! Uns kommt es schon viel länger vor! ;)

So ganz angekommen sind wir aber trotztdem noch nciht, weil wir ja erst nächste Woche in die Familien ziehen. Übermorgen abend lernen wir sie zum ersten mal kennen und sind schon super gespannt! =)

Zur Zeit gucken wir uns die verschiedenen ACJ Programme an. Heute morgen waren wir in einer der Grundschule vom ACJ, wo wir dann auch mitarbeiten werden, entweder im Englischunterricht oder in Nachmittagsprogrammen, wie Sportangebote, Theater- & Musikgruppen etc..., wir haben da wohl ziemliche Freiheit, uns Angebote zu überlegen.

Die Peruaner sind alle total lieb, überall wo wir hinkommen, freuen sie sich riesig :)
Jedes Mal, wenn uns eine der Frauen hier in der ACJ überschwänglich begrüßt, überlegen wir, ob das unsere Gastmutter war ;)

Das Essen ist nach wie vor gewöhnungbedürftigt - ein Großteil von uns hat auch ziemliche Magenprobleme (ich bisher nicht zum Glück), aber es gibt Hoffnung - die Peruaner haben uns erzählt, dass sie das Essen hier in der Cafeteria auch nicht so toll finden.

Neulich waren wir beim Fußballspiel - Peru gegen Uruguay - Peru hat gegen jede Erwartungen mt 1:0 gewonnen, weswegen ziemlich gute Stimmung war.

Sonntag waren wir in Lima Centro, und haben ein bisschen die wichtigsten Sehnswürdigkeiten abgeklappert. Danach waren wir noch auf einem Berg in der Stadt, von dem man einen Ausblick (so weit wie es der Smog erlaubt ;)) über die ganze Stadt hat. Schon krass, wie riesig Lima ist!





Das ist unsere Voligruppe...:)

Hannah aus Fürth
Claudia (Frau von Gerd, die beiden, die uns hier betreuen)
Steffen aus Bielefeld
Consti aus Hamburg :)
Anne aus Karlsruhe
Teresa aus Hersbruck
Tobi aus der Nähe von Karlsruhe
Sarah aus Würzburg
Ladi (Peruanerin)
Ashley aus USA (bleibt aber nur noch bis Oktober)
und Lekan aus Nigeria















hier nochmal mit Gerd und Lea-Marie


Samstag, 5. September 2009

Independencia








Gestern waren wir zum ersten Mal im Armenviertel „Independencia“. Der Besuch dort war sehr eindrucksvoll und erschreckend. Je weiter wir von unserem Haus wegfuhren, desto ärmer und kaputter wurden die Straßen und Häuser.
In einem dieser Gegenden hat der ACJ ein

weiteres, kleines Haus, von dem aus die Sozialprojekte koordiniert werden und teilweise auch drin stattfinden. Zum Beispiel war gerade eine Frauengruppe da, die Nähen und Stricken lernt, und parallel geistliche Inputs erhält. Uns wurde erzählt, dass die Frauen hier eine sehr geringe Rolle haben. Die ACJ steigert ihr Selbstbewusstsein und hilft ihnen, eigenständige Arbeiten auszuführen, was für die Frauen ein sehr großer Schritt ist.
Vom ACJ Haus sind wir weiter den Berg herauf gefahren, je höher man kommt, wird es noch ärmer. So fuhren wir irgendwann nur noch auf einer Sandstraße, an der seitlich die Hütten der Armen sind, die aus Spannplatten und Wellblechen als Dächern bestehen. Bewegend war, neben dieser krassen Armut, fröhlich spielende Kinder zu sehen.
Hier in diesem Bereich hat der ACJ mehrere kleine Häuser,

in denen die Menschen medizinische Versorgung erhalten. Auch hier werden Frauen ausgebildet und in ihrem Selbstwert gestärkt.
Fließend Wasser gibt es hier keines, seit längerem gibt es Pläne für eine Wasserversorgung, die aber noch nicht umgesetzt wurden. Daher kommt einmal die Woche ein Lastwagen mit Wasser, zu dem die Frauen dann große Tonnen rollen müssen, wenn sie welches abbekommen wollen. Problematisch sei auch hier die häusliche Gewalt.